Musik als Allheilmittel: Wie Musik unsere Seele heilt
Musik hat die erstaunliche Fähigkeit, unsere Stimmung zu beeinflussen, Trost zu spenden, Ruhe zu vermitteln und uns das Gefühl zu geben, verstanden zu werden. Sie ist ein Allheilmittel, das uns in den verschiedensten Lebenssituationen helfen kann. Doch warum hat Musik diese bemerkenswerten Effekte auf uns und unser Gehirn und was kann Musiktherapie im Besonderen bewirken?
Welchen Einfluss hat Musik auf uns?
Die Wirkung von Musik auf den Menschen ist faszinierend und tiefgreifend. Musik ist viel mehr als nur akustische Unterhaltung, Töne und Klänge sind ganz essentiell für uns Menschen.
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Musik einen direkten Einfluss auf unser Gehirn hat. Beispielsweise kann das Hören von bestimmten Musikstücken die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin stimulieren, die für unser Wohlbefinden verantwortlich sind. Dies erklärt, warum wir uns nach dem Hören unserer Lieblingssongs oft glücklicher und entspannter fühlen.
Darüber hinaus kann Musik auch unsere Stimmung regulieren und uns dabei helfen, mit negativen Emotionen wie Angst, Trauer oder Wut umzugehen. Durch den Rhythmus, die Melodie und die Texte von Liedern können wir unsere Gefühle ausdrücken und verarbeiten, was zu einer emotionalen Entlastung führt. Musik heilt und beruhigt also nachweislich.
In der Psychotherapie wird Musik schon lange im Bereich der Musiktherapie für Kinder und Jugendliche, Erwachsene aber auch bei Erkrankungen wie Demenz erfolgreich eingesetzt.
Musik hält sogar jung
Auch werden der Musik Eigenschaften nachgesagt, die uns jung halten. Die Effekte sind vor allem dann besonders groß, wenn wir gemeinsam aktiv Musik machen – dazu zählt singen genauso wie ein Instrument spielen.
Das liegt vor allem daran, dass beim aktiven Musik machen neben den emotionalen Zentren ganz unterschiedliche Bereiche des Gehirns aktiv sind:
- Die Bewegungssteuerung
- Die optische Wahrnehmung
- Der Tastsinn
Gewissermaßen ist Musik machen Training für unser Gehirn und kann damit heilende Wirkung haben. Das Gehirn altert langsamer1.
Mit Musik heilen: Wie kann man Musik nutzen, um sich selbst zu regulieren?
Musik kann auf vielfältige Weise in unseren Alltag integriert werden, um uns selbst zu regulieren und unsere mentale Gesundheit zu stärken. Hier sind einige praktische Tipps, wie wir Musik im Alltag zur Selbstheilung nutzen können:
- Bewusstes Hören:
Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um Musik zu hören und konzentrieren Sie sich ganz auf die Klänge zu. Lassen Sie sich von der Musik mitreißen und spüren Sie, wie sie Ihre Stimmung beeinflusst. - Musik als Begleiter:
Nutzen Sie Musik als Begleiter in verschiedenen Lebenssituationen. Ob beim Sport, bei der Arbeit oder beim Entspannen zu Hause – finden Sie die passende Musik, die Ihre Aktivitäten unterstützt und Ihre Stimmung hebt. - Musik machen:
Spielen Sie ein Musikinstrument oder singen Sie, um deine eigenen Emotionen auszudrücken und Stress abzubauen. Das Musizieren kann eine therapeutische Wirkung haben und Ihnen dabei helfen, sich zu entspannen und den Alltag hinter sich zu lassen.
Gerade letzteres wird heute vermehrt in der Musiktherapie eingesetzt. Die Musik wird hierbei bei psychischen Erkrankungen oder emotionalen Herausforderungen eingesetzt. Menschen, die eine Ausbildung in der Musiktherapie absolviert haben, sind speziell dafür ausgebildet, Menschen mit Musik zu heilen.
Heilung durch Musiktherapie: Was macht die Musiktherapie besonders aus?
Musiktherapie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die Musik gezielt zur Förderung von körperlicher, emotionaler, kognitiver und sozialer Gesundheit einsetzt. Sie kann bei einer Vielzahl von Krankheiten und Störungen eingesetzt werden, darunter:
- Bei Depressionen
- Bei Angststörungen
- Bei Autismus
- Bei Demenzerkrankungen
- Bei Posttraumatischen Belastungsstörungen und Traumata
Das Besondere an der Musiktherapie ist, dass sie individuell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Patienten zugeschnitten werden kann.
Musiktherapeuten und Musiktherapeutinnen verwenden verschiedene musikalische Techniken und Interventionen, um therapeutische Ziele zu erreichen, wie z.B. das Erlernen von Bewältigungsstrategien, die Förderung von Kommunikation und sozialer Interaktion, die Verbesserung der emotionalen Regulation und die Steigerung des Selbstbewusstseins.
Musik drückt in diesen Fällen die Gefühle einfacher aus als Worte das können. Patienten und Patientinnen können sich beim musizieren ganz fallen lassen und die Klänge fließen lassen – Musik heilt dann beim Musizieren selbst.
Wann kann Musiktherapie eingesetzt werden?
Musiktherapie kann in verschiedenen Settings und Lebensphasen eingesetzt werden, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Sie wird häufig in Krankenhäusern, psychiatrischen Einrichtungen, Schulen, Pflegeheimen und Rehabilitationseinrichtungen angeboten.
Die Musiktherapie kann als Einzel- oder Gruppentherapie durchgeführt werden und ist sowohl für akute als auch chronische Erkrankungen geeignet. Sie kann als eigenständige Therapiemethode oder in Kombination mit anderen Behandlungsformen wie Psychotherapie oder Medikation eingesetzt werden.
Insgesamt bietet die Musiktherapie eine einzigartige Möglichkeit, Heilung durch Musik zu erfahren und das eigene Wohlbefinden zu verbessern.
Musik heilt uns
Musik hat eine starke transformative Kraft, die uns Trost spenden, unsere Stimmung regulieren und uns dabei helfen kann, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.
Durch bewusstes Hören, aktives Musizieren und professionelle Unterstützung durch Musiktherapie können wir die heilende Wirkung von Musik voll ausschöpfen und unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden nachhaltig verbessern. Menschen, die Traumata erlitten haben oder mit ihren Gefühlen nicht richtig umgehen können nutzen die Musik als Medium zu Heilung. Und das Beste: Wir alle haben die Mittel, Musik in unseren Alltag einfließen zu lassen und uns damit Stück für Stück und Tag für Tag selbst zu erkennen und zu heilen.
Quelle1: aok.de