Das ist Klangmassage: Wirkung, Geschichte und Methoden
Klangmassage: Was ist das eigentlich?
Unsere Welt ist heute hektisch und schnelllebig. Dabei kommen Ruhe und Achtsamkeit zu kurz. Stress, Kopf- und Gliederschmerzen, sogar Krankheiten können davon die Folge sein. Die Klangmassage dient dazu, Körper, Geist und Seele ganzheitlich zu entspannen, indem sie die Sinne beruhigt. Das gelingt durch Klänge, die nicht nur hör-, sondern auch spürbar sind. Innere Blockaden und Verspannungen können dadurch gelöst werden. So beugen die Entspannungssitzungen innerer Unruhe vor und helfen, den Geist zu entlasten. Wir gehen hier darauf ein, welche verschiedenen Ansätze und Methoden es in der Klangtherapie gibt. Sie bekommen hier erste Einblicke in Klangmassage-Methoden wie:
- Entspannung
- Energetisierung
- Traumatherapie
Wichtig ist es zu wissen, in welchen Fällen eine derartige Therapie unterstützend hilfreich sein kann. Außerdem erklären wir, wie Körper und Geist durch Harmonisierung zur Ruhe finden. Zunächst erläutern wir aber einige Dinge zur Geschichte der Tontherapie. All das sind auch Bestandteile der Ausbildung zu Klangmassage-TherapeutIn.
Woher kommen Klangmassagen?
Gezielte Entspannung mit Klangschalen ist keine neumodische Erscheinung. In der indischen Heilkunst ist die Wirkung von Klängen bereits seit über 5.000 Jahren bekannt. Die überlieferte Tradition bezieht sich dabei häufig auf östliche Vorstellungen von der Entstehung der Welt: Dort ist der Mensch selbst aus Klang entstanden, was die intensive Wirkung von Tönen auf den Menschen erklärt. Durch die richtigen Schwingungen lassen sich Selbstheilungskräfte wieder aktivieren, bestehende Blockaden lösen und die innere Ruhe wiederfinden.
Der deutsche Diplom-Ingenieur Peter Hess ist einer der Vorreiter der modernen Klangmassagen, -pädagogik und -therapie. Er sammelte Mitte der 1980er Jahre in Nepal erste Erfahrungen mit traditionellen Tontherapien. Sofort war er von deren Wirkung überzeugt: Nur zwei Jahre später gründete er ein eigenes Institut, das heutige Peter Hess Institut (PHI). Seitdem ist er Autor, Herausgeber und weltweit führender Experte auf seinem Gebiet. In der Klangpädagogik kommt Hess zusätzlich seine Erfahrung als Berufsschullehrer zu Gute. Heute wurden bereits über 10.000 Menschen in den von ihm entworfenen Maßnahmen ausgebildet und dürfen die „Peter-Hess-Klangmassage“ praktizieren.
Darüber hinaus gibt es verschiedene weitere Ansätze, wie Klangschalentherapie den Menschen in der Praxis helfen kann. Durch Einsatz der richtigen Geräuschkompositionen kann beispielsweise das Körpergefühl verbessert oder Schmerz gelindert werden.
Welche Methoden der Klangmassage gibt es?
Eine Klangmassage, kann sehr individuell auf die Bedürfnisse der KlientInnen zugeschnitten sein. Üblicherweise werden durch Klangschalen Schwingungen erzeugt, welche die Körperzellen anregen. Da sich solche Klangschwingungen besonders im Wasser ausbreiten und der menschliche Körper zu immerhin 70 % aus Wasser besteht, ist eine vollumfängliche Wirkung garantiert. Der Hauptunterschied bei individuellen Geräuschtherapiesitzungen besteht in der Art der verwendeten Schalen, der Art der Tonerzeugung und der Schalen-Anordnung.
Welche Klangschalen gibt es?
Es gibt sie in sehr unterschiedlichen Ausmaßen: von wenigen Zentimetern bis zu über einem halben Meter messen verschiedene Schalen im Durchmesser. Sie geben je nach Größe, Material und Form verschiedene Ton-Frequenzen ab und sprechen unterschiedliche Sphären der menschlichen Chakren an. Zusätzlich gibt es Schalen, die Planetenton-Eigenschaften aufweisen. Das wichtigste bei einer Klangschalenmassage ist es, dass die verwendeten Tonfrequenzen miteinander harmonieren. In der Ausbildung als Klangmassage-TherapeutIn lernt man, wie man stimmige Tonkulissen konzipiert, die für Ruhe und innere Entspannung sorgen.
Wie werden die Klangschalen positioniert?
Wichtig ist es, sich zunächst bequem auf den Boden oder eine Matte zu legen. Die Schalen werden dann entweder im Raum oder auf dem bekleideten Körper der KlientIn verteilt. Für die TherapeutInnen besteht die Aufgabe dann darin, die Klänge so zu erzeugen, wie es dem Zweck der Klangtherapie angemessen ist. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Wie werden die Klänge erzeugt?
Die Tonfarbe und -frequenz kann durch Intensität und Art des Anschlags verändert werden. Auch das verwendete Material des Schlagwerkzeugs macht einen Unterschied. Es finden Klöppel aus verschiedenen Hölzern Verwendung, die teilweise mit bestimmten Stoffen überzogen sind, um die entstehenden Geräusche für die Massage entsprechend zu verfeinern. Auch mit der bloßen Hand können die Schalen zum Schwingen gebracht werden. In beiden Fällen lassen sich die Töne entweder durch Reibung oder Anschlag erzeugen.
- Klang durch Reibung:
Das Anschlagwerkzeug wird mit gleichmäßigem Druck und gleichbleibender Geschwindigkeit am Rand der Klangschale entlanggeführt. Je nach Intensität, Tempo und Material entstehen so unterschiedliche Töne und Frequenzen. - Klang durch Anschlag:
Hier wird nur sehr selten die bloße Hand benutzt. Stattdessen schlägt man mit einem Klöppel unterhalb des Rands gegen die Klangschale. Auch hier sind die Kraft und das Material entscheidend für den entstehenden Ton. Außerdem ist es wichtig, den Anschlag richtig zu platzieren: An der falschen Stelle kann die empfindliche Schale beschädigt werden und ihre einzigartigen Eigenschaften verlieren.
Wie läuft eine Klangmassage ab?
Diese Therapie ist eine ergänzende Behandlung, die laufende Heilungsprozesse im ganzen Körper unterstützt. Als ganzheitliche Methode muss sie immer auf die KlientIn ausgerichtet sein. Deshalb findet oft ein ausführliches Vorgespräch statt. Darin besprechen KlientIn und TherapeutIn, worin die Probleme bestehen und welche Energien besonders gestärkt werden sollten, um bestmögliche Linderung zu verschaffen. Nach diesem ersten Gespräch konzipiert die TherapeutIn eine Klangmassagen-Sitzung, die den Bedürfnissen der KlientIn bestmöglich entspricht. Das beinhaltet die Auswahl der passenden Schalen ebenso wie die geeigneten Hilfsmittel zur Geräuscherzeugung und die Positionierung der Schalen. Die TherapeutIn legt außerdem fest, wie sich die KlientIn während der Therapie am besten platziert. Die Sitzung selbst dauert meistens zwischen 45 bis 60 Minuten. Die KlientIn positioniert sich wie durch die TherapeutIn vorgegeben und diese versetzt die Klangschalen in Schwingung. Durch die Töne der Schalen können innere Verspannungen gelöst, Blockaden beseitigt und Schmerzen gelindert werden. Außerdem tragen regelmäßige Klangmassagen zum inneren Ausgleich und dem Ein-Klang mit sich selbst bei.
Wem kann eine Klangmassage helfen?
Durch den ganzheitlichen Ansatz, den die Geräuschtherapie verfolgt, kann sie bei allen körperlichen und seelischen Leiden als unterstützende Behandlung dienen.
Beispiele sind:
- Burnout
- Schlaflosigkeit
- Innere Unruhe
- Körperliche Schmerzen
- Konzentrationsstörungen
- Angstzustände
- Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
Auch bei dauerhaften, chronischen oder akuten Leiden und Erkrankungen kann die Klangtherapie bei der Linderung der Schmerzen und einem kenntnisreichem Umgang mit den Symptomen unterstützen. Insbesondere kann die Klangmassage unterstützen bei:
- Trauerfällen
- Kinderwunsch
- Bindungsstörungen
- Depressionen
Außerdem sind Klangmassagen hilfreich bei parallellaufenden, emotional anstrengenden Behandlungen oder Prozessen wie:
- Beziehungsberatungen
- Paartherapien
- Traumatherapie
- Sexualtherapie
- Stressbewältigung
- Persönlichkeitsentwicklung
- Selbsterkenntnis
KlientInnen ist es dank der Massage möglich, Kraft aus ihrem Inneren zu schöpfen, um die Herausforderungen des Alltags oder besonderer Stresssituationen besser zu bewältigen. Wichtig ist, dass die Therapieform immer individuell abgestimmt wird. Eine Klangschalen-Chakra-Meditation hilft auf andere Weise, als es beispielsweise Gongs mit Hessschen Klangschalen tun.