22. Mai 2020

Durch ganzheitliche Gesundheitsförderung in Kitas zu einem positiveren Umgang mit Körper und Geist

Den ganzen Tag spielen, basteln und das Leben mit Freunden genießen: Kindertagesstätten sind ein Ort der sozialen Kontakte und die ersten Einrichtungen im Leben eines Kindes, in dem Bildung gefördert wird.

Noch wichtiger ist aber, dass unsere Sprösslinge neue Vorbilder in ihrem Leben begrüßen können. Daher ist es essentiell, dass Mitarbeiter*innen von Kindertagesstätten auch als solche agieren. Aus diesem Grund sollte eine Gesundheitsförderung in Kitas stattfinden, die Kindern bereits in jungen Jahren einen positiven Umgang mit Körper und Geist vermittelt – idealerweise in Form einer ganzheitlichen Gesundheitsbildung.

Kindertagesstätten – Ort sozialer Kontakte

Was ist ganzheitliche Gesundheitsbildung für Kinder?

Im Zentrum steht immer sowohl das Wohl als auch die Entwicklung eines Kindes. Es soll seine Persönlichkeit frei entfalten und zugleich ganz individuell den Bildungsprozess beginnen. In der Ausbildung systemische Erzieher*in wird daher der Fokus auf die sozialen, kognitiven und körperlichen Aspekte gelegt. Gesundheitsförderung für Kinder in einer Kita ist ein ganzheitlicher Ansatz, mit dem der Grundstein einer ausgewogenen Entwicklung für die nächste Generation gelegt werden soll¹.

Ausgewogene Ernährung

In Kindertagesstätten wird der Grundstein für die weitere Entwicklung gelegt. Wenn Kinder frühzeitig lernen, was eine gesunde Ernährung ist, stehen die Chancen sehr gut, dass sie diesen Ansatz auch im späteren Leben weiterverfolgen. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, die Gesundheitsförderung nicht nur in der Kita voranzutreiben, sondern auch die Eltern in das Konzept einzubeziehen. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört ebenfalls ein gesunder Umgang mit Nahrungsmitteln. Daher sind folgende Punkte relevant:

Essen gemeinsam zubereiten und einnehmen
Lebensmittel kennenlernen
Kenntnisse erweitern
Gegebenenfalls Veränderung des Essverhaltens
Bewusst essen

Eine Gesundheitsförderung im Kindergarten beinhaltet aber auch den umsichtigen Umgang mit übergewichtigen Kindern. Diese leiden oftmals unter dem Druck der Gesellschaft und sollen daher einen bewussten Umgang mit dem eigenen Körpergefühl entwickeln².

Bewegung

Kinder brauchen Bewegung in ihrem Alltag. Das fördert sowohl ihre kognitiven als auch ihre motorischen Fähigkeiten. Kinder machen auf diesem Weg beinahe täglich neue Erfahrungen mit ihrem Körper. Das Herumtollen mit Gleichaltrigen fördert zudem die sozialen Kontakte. Gerade für Kinder aus sozialschwachen Familien ist Gesundheitsförderung in der Kita besonders wichtig für die Entwicklung, da Sie oftmals von ihren Eltern nicht ausreichend gefördert werden.

Entspannung

Nicht nur Bewegung ist ratsam. Gleichzeitig müssen Kita-Mitarbeiter*innen den Kindern die Möglichkeit der Entspannung geben. Nichts regt die Fantasie und Kreativität eines Kindes mehr an als ein kurzer Moment der Stille. Ruhe ist aber auch im Anschluss an viel Bewegung notwendig, damit die Kinder ihre Akkus wieder aufladen können und sie langfristig keine Probleme mit chronischer Erschöpfung bekommen.

Förderung individueller Stärken

Jedes Kind ist anders. Im Rahmen einer Gesundheitsförderung im Kindergarten gehen die Mitarbeiter*innen individuell auf jedes Kind ein. Sie erkennen und erarbeiten gemeinsam, wo liegen die individuellen Stärken und Schwächen, um das Kind gezielt zu fördern. Dieses Vorgehen bildet den Ansatz für die Persönlichkeitsentwicklung. Es ist schließlich nicht ratsam, dem Kind immer nur zu sagen, was es nicht kann. Ein Lob seiner Stärken fördert hingegen das Selbstvertrauen und das emotionale Wohlbefinden³.

Individuelle Stärken gezielt fördern

MitarbeiterInnen sind Vorbilder

Gesundheitsförderung in der Kita bezieht sich aber nicht nur auf die Kinder. Erzieher*innen ist es nur möglich, ein Vorbild zu sein, wenn sie die richtigen Rahmenbedingungen haben. Wer beispielsweise eine Ausbildung als systemische/r Kinder- & Jugendtherapeut*In macht, benötigt hinterher auch die passenden Arbeitsbedingungen, um sich frei entfalten zu können. Dazu zählen unter anderem:

Aufenthaltsräume
Individuelle Arbeitszeiten
Pausenregelungen
Gewährleistung von Fortbildungen
Belastungsanalysen

Warum das wichtig ist? Nur ausgeglichene Erzieher*innen können Kindern bei deren Gesundheitsförderung in der Kita wirklich ein Vorbild sein!

Ganzheitliche Gesundheitsbildung funktioniert nicht ohne die Eltern

Die Erziehung eines Kindes erfolgt sowohl in den Kindertagesstätten als auch durch die Eltern. Daher ist es zwingend notwendig, dass beide Seiten Hand in Hand zusammenarbeiten. Denn was bringt eine Gesundheitsförderung in einer Kita durch die Mitarbeiter*innen, wenn die Eltern nicht mitziehen? Es muss das Ziel sein, die Kinder an gesunde Ernährung und mehr Bewegung heranzuführen, ohne dass alle Erfolge im schlimmsten Fall durch die Eltern zunichte gemacht werden.