Kreative Berufe: Dann lohnt sich die Weiterbildung
Kreative Berufe versprechen neue Ideen statt eingefahrener Wege. Wer sich für einen kreativen Beruf interessiert, hat heute mehr Möglichkeiten denn je. Selbst als Berufstätige oder Berufstätiger, nämlich mit einer Umschulung oder Weiterbildung. Wir zeigen Ihnen, warum das so ist – vielleicht finden Sie ja Ihre Leidenschaft!
Warum sind kreative Berufe so attraktiv?
Wer einen kreativen Beruf wählt, verspricht sich davon künstlerische Freiheit und schöpferische Kraft, statt sich jeden Tag mit den gleichen Dingen und Abläufen beschäftigen zu müssen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass laut Angaben des Instituts für freie Berufe (IFB), die Zahl der Selbstständigen in freien Berufen, zu denen vornehmlich die kreativen Berufe zählen, sich zwischen 2000 und 2020 von 705.000 zu 1.450.000 mehr als verdoppelt hat1.
Gerade als Umschulung oder Weiterbildung sind daher kreative Berufe gefragt: Sie können ein Ausgleich zu dem üblichen, bisweilen langweiligen Hauptberuf sein. Denn in einem kreativen Beruf zu arbeiten, kann bedeuten, dass man mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen in Kontakt kommt oder auch insbesondere digital kreativ wird und neue Wege geht.
Raus aus Gewohnheiten, auch mal um die Ecke zu denken und die passende Antwort auf ungewöhnliche Anforderungen/ Fragen parat zu haben, gehört mit dazu, wenn man einen kreativen Beruf ausüben möchte. Kurzum, 0815 ist bei kreativen Berufen nicht gefragt. Im Gegenteil.
Welche kreativen Berufe mit Zukunft gibt es?
Kreative Berufe gibt es in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen. So ist eine genaue Abgrenzung kreativer von den nicht kreativen Berufen nicht immer ganz einfach. Die Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Berlin-Brandenburg2 zählt die Berufsfelder Film, TV und Rundfunk, Presse, Games sowie Web zu Social Media“, sowie Musikproduzent*innen, Mode-, Produktdesigner*in, Werber*innen, Autor*innen, Verleger*innen, Künstler*innen und Architekt*innen dazu. Auch der Deutsche Bundestag folgt in der Drucksache 16/7000 zu großen Teilen dieser Aufzählung.
Um die vielen kreativen Berufe ein wenig zu strukturieren, bietet sich vielleicht folgende Gliederung an:
- Künstlerische Berufe
- Handwerkliche Berufe
- Kreative und sozial-kreative Berufe
In allen genannten Berufsfeldern müssen Interessent*innen die nötige Kreativität mitbringen. Das handwerkliche Geschick muss jedoch nicht überall gleich stark ausgeprägt sein. Klar, wer in einer Tischlerei arbeiten möchte, sollte natürlich mit Hammer und Säge umgehen können. Sozial-kreative Berufe wie beispielsweise Kunst- oder Musiktherapeut*innen haben wiederum ganz andere Anforderungen an Fähigkeiten und Begabungen. Kreative Berufe fordern Ihre Individualität: Sie sind so vielfältig, dass kaum Wünsche offen bleiben.
Der Zugang zu künstlerischen Berufen: Ausbildung, Studium, Quereinstieg oder Umschulung
Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, in einem künstlerischen Beruf Fuß zu fassen. Schauen wir uns die verschiedenen Optionen einmal genauer an:
Studium eines kreativen Berufs
An einer Hochschule oder Fachhochschule lassen sich kreative Fächer und Berufe studieren. Dazu gehören zum Beispiel:
- Musik
- Bildende Kunst
- Dramaturgie und Regie
- Schauspiel
- Tanz
- Theaterwissenschaften
- Architektur
- Gestaltung/Design
Voraussetzung für ein Studium ist in der Regel die (Fach-) Hochschulreife. Zusätzlich müssen angehende Student*innen meist eine Aufnahmeprüfung absolvieren, bei der Kreativität und künstlerisches Geschick unter Beweis gestellt werden müssen.
Kreative Ausbildungsberufe
Doch auch ohne Abitur können Interessent*innen einen kreativen Beruf erlernen. Die Bandbreite ist hier sogar noch größer als bei den künstlerischen Studienfächern. Gleich fünf verschiedene Branchen lassen sich ausmachen, in denen Auszubildende einen kreativen Abschluss erwerben können.
- Beauty, Kosmetik und Mode:
Kosmetiker*in, Nageldesigner*in oder Textil- und Modenäher*in sind hier zu nennen. Ebenso wie Kostümbildner*in oder Änderungsschneider*in - Darstellende Kunst:
Hier sind die klassischen Berufe auf der Bühne zu nennen, also beispielsweise Theater- oder Musicaldarsteller*innen oder Musiker*innen. Diese kreativen Berufe müssen Interessent*innen also nicht zwingend studieren. Es gibt für hochtalentierte Menschen auch die Option, mit einer Ausbildung in dem Bereich zu arbeiten, der ihnen Spaß macht. - Gestalterische Berufe/ Handwerklich-künstlerische Berufe:
Goldschmied*in, Bühnenplastiker*in, Assistent*in für Innenarchitektur, Keramiker*in oder Holzbildhauer*in sind die Berufe, die in diesem Tätigkeitsfeld erlernt werden können. Voraussetzung ist auf jeden Fall handwerkliches Geschick und Fingerfertigkeit. - Medien:
Unter anderem die kreativen Berufe Texter*in und Journalist*in, Fotograf*in, Kommunikationsdesigner*in oder Designer*in für visuelle Kommunikation gehören zu dieser Branche dazu. - Technik und IT:
Technische*r Modellbauer*in, Bauzeichner*in, Fachkraft für Veranstaltungstechnik oder auch Fachinformatiker*in für verschiedene Fachrichtungen können sich in dieser Branche ausbilden lassen. - Soziale Berufe:
Therapeut*innen mit dem Schwerpunkt Kunst-, Musik- oder Tanztherapie sind heutzutage ebenso gefragt wie Gesundheitsexpert*innen in Unternehmen. Die Auswahl der Ausbildungen in diesem Bereich ist groß.
Wie lange die Ausbildung dauert und ob Auszubildende neben der Ausbildung im Betrieb die Berufsschule besuchen müssen, hängt vom zu erlernenden Beruf und der Ausbildungsart ab. Es lohnt sich daher, die verschiedenen Angebote und Jobprofile miteinander zu vergleichen. Eventuell lässt sich mit einem vergleichbaren Ausbildungsberuf Ausbildungszeit sparen.
Kreative Berufe als Quereinsteiger
Tatsächlich braucht man für einige der kreativen Berufe weder ein abgeschlossenes Studium noch eine abgeschlossene Ausbildung. Einige kreative Berufe können auch ganz ohne im Quereinstieg ausgeübt werden. Gerade in dieser Branche ist das auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich kommt es hier eher auf die nötige Kreativität, Talent und das künstlerische Geschick statt auf eine abgeschlossene Berufsausbildung an.
Kreative Quereinsteiger*innen können beispielsweise als:
- Fotograf*in
- Online Marketing Manager*in
- Dekorateur*in
- Blogger*in
aktiv und kreativ tätig werden.
Umschulung für kreative Berufe
Für eine Umschulung oder eine Weiterbildung in einem kreativen Beruf sind besonders diejenigen Personen geeignet, die gerne kreativ arbeiten und/oder handwerklich geschickt sind. Ein schulischer Abschluss oder eine bestimmte Ausbildung sind damit nicht bestimmend für die berufliche Neuausrichtung. Vielmehr kommt es auf kreative Fähigkeiten und darauf an, ein starkes Interesse und auch vielleicht schon praktische Erfahrungen für die jeweilige angebotene Umschulung oder Weiterbildung zu haben.
Bei campus naturalis stehen Ihnen zum Beispiel folgende Aus- und Weiterbildungen im sozial-kreativen Bereich zur Auswahl:
- Weiterbildung Progressive Muskelentspannung
- Kunsttherapie-Ausbildung
- Musiktherapie-Ausbildung
- Tanz- und Ausdruckstherapie
- Theater- und Dramatherapie
- Praktikerin/ Praktiker Kreative Körperreise
Haben kreative Berufe überhaupt eine Zukunft?
Unbedingt! Wie wir gesehen haben, gibt es kreative Berufe in den unterschiedlichsten Branchen und Wirtschaftszweigen. Gerade diejenigen Berufe, die sich mit dem Internet und seinen Anwendungen beschäftigen, werden in Zukunft wohl noch gefragter werden. Der Branchenverband Bitkom gibt an, dass im Jahr 2020 86.000 Stellen für IT-Experten nicht besetzt werden konnten. Dazu zahlen eben nicht nur die klassischen Informatiker, sondern auch andere kreative IT-Berufe gemeint.
Auf der anderen Seite wird die Gesellschaft in Deutschland immer älter. Nach Angaben von Statista3 leben in Deutschland ungefähr 18,1 Millionen Personen, die älter als 65 sind – das sind stolze 22 Prozent der Gesamtbevölkerung. Es ist davon auszugehen, dass die Lebenserwartung auf diesem hohen Niveau bleiben oder sogar noch weiter ansteigen wird.
Das bedeutet aber auch, dass immer mehr Menschen gesucht werden, die beruflich diesen Senior*innen helfen möchten. Denn nicht alle Senior*innen werden das Glück haben, gesund und geistig fit bis ins hohe Alter zu bleiben. Heißt im Umkehrschluss: In Zukunft wird es eine gesteigerte Nachfrage auch in den kreativ-sozialen-künstlerischen und weiteren Gesundheitsberufen mit Perspektive geben – womit sich auch hier eine sehr erfreuliche Tendenz für Interessent*innen zeigt.
Natürlich brauchen auch junge Menschen, Familien, Alleinerziehende u.v.m. Hilfe, um den Alltag wieder meistern zu können.
Fazit: Wer sich für kreative Berufe interessiert, hat die vielfältigsten Möglichkeiten, seiner Leidenschaft nachzugehen, ob im Rahmen einer Ausbildung, im Studium oder als Quereinsteiger*in. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten für kreative Berufe im Gesundheitsbereich gibt es einige – da ist sicherlich für jeden, der sich dafür interessiert, das richtige Angebot dabei.
Quelle1: ifb.uni-erlangen.de
Quelle2: arbeitsagentur.de
Quelle3: statista.com