Schneller, höher, besser: Ab wann wird Leistungsdruck zum Problem?
In einer Welt, in der ständig von allen Seiten nach Verbesserung und Höchstleistung gestrebt wird, kann der Druck, den wir auf uns selbst ausüben oder von außen empfangen, zu einer ernsthaften Belastung werden. Doch wie Leistungsdruck erkennen und ab wann wird dieser Leistungsdruck zum Problem? Wie entsteht er genau und welche Folgen hat dieser Leistungsdruck auf unseren Körper und auch unsere Psyche? Wir beleuchten das Thema ausführlich.
Was ist Leistungsdruck eigentlich?
Leistungsdruck ist zunächst einmal ein Begriff, der eine bestimmte psychische Belastung umfasst: Das kann sein, dass wir uns selbst ständig mit anderen vergleichen, uns beobachtet fühlen oder uns konstant von außen bewertet fühlen1. Der Effekt auf unseren Körper ist permanenter Stress, der gerade langfristig sehr negative Auswirkungen auf unseren Körper und Geist hat.
Leistungsdruck: Woher kommt er?
Der Druck, in unserer Leistung zu brillieren, kann aus ganz unterschiedlichen Quellen stammen. Beruflich sowie privat sind wir heute mit immer prägnanter werdenden Idealen konfrontiert, in die wir passen sollen:
- Am Arbeitsplatz werden hohe Erwartungen an Effizienz und Produktivität gesetzt, die sich schnell zu einem regelrechten Druck aufbauen können. Rund 32 Prozent der Arbeitenden nennen Stress infolge von Leistungsdruck ein Problem an ihrem Arbeitsplatz, so eine Stress-Statistik der Swiss Life Deutschland3.
- Leistungsdruck bei Kindern und Jugendlichen manifestiert sich oft in schulischen Anforderungen und dem Streben nach Anerkennung durch gute Noten und außerschulische Leistungen.
- Im Privaten können wir uns durch toxische Vorbilder schnell verleiten lassen – so oder so haben wir auszusehen, so oder so haben wir zu sein und nicht anders. Diese gesellschaftlichen und sozialen Normen können ebenfalls einen gewissen Leistungsdruck fördern2.
Symptome von Leistungsdruck: Körper und Psyche im Fokus
Die Auswirkungen des Leistungsdrucks auf unseren Körper und unsere Psyche dürfen nicht unterschätzt werden. Ständiger Stress und hoher Leistungsdruck können zu einer Vielzahl von physischen und psychischen Symptomen führen.
Leistungsdruck: Wichtig, Symptome zu erkennen
Die Symptome von Leistungsdruck können sich auf unterschiedliche Weise äußern: Ständige Unruhe, übermäßige Selbstkritik, Schlafstörungen, Erschöpfung und ein Gefühl der Ohnmacht sind häufige Anzeichen. Es ist wichtig, diese Signale ernst zu nehmen, um rechtzeitig gegensteuern zu können.
Wenn Sie selbst oder ein enger Freund oder enges Familienmitglied von Leistungsdruck betroffen sind, dann lohnt es sich immer, darüber zu sprechen. Wenn das nicht mehr ausreichend ist, dann sollten Sie eine psychotherapeutische Beratungsstelle oder Praxis aufsuchen, denn je länger die Symptome anhalten, desto eher entwickeln Betroffene Burnout-Syndrome. Die passende Stressbewältigung und Burnout-Prävention kann als Selbsterfahrung hier auch helfen4.
Anderen helfen, Leistungsdruck gar nicht erst zum Problem werden zu lassen
Sie interessieren sich für diesen Bereich, ganz besonders dafür, wie Körper und Geist bei uns Menschen zusammenspielen und wir innerhalb unserer Systeme funktionieren? Gleichzeitig möchten Sie Menschen dabei unterstützen, Leistungsdruck aktiv zu reduzieren? Wir bei campus naturalis bieten Ihnen eine große Auswahl an Aus- und Weiterbildungen, bei denen Sie sich nicht nur selbst als Persönlichkeit sowie beruflich weiterentwickeln, sondern aktiv Menschen helfen können:
- Seminar zum Kursleiter*in Stressbewältigung
- Ausbildung Fachtherapie Stressbewältigung und Burnout Prävention
- Ausbildung systemische Kinder- und Jugendberatung
- Weiterbildung Kurs in Stressdiagnostik AVEM Stresstest
Tipps für den Umgang mit Leistungsdruck
Sie bemerken, dass Sie sich regelmäßig gestresst fühlen und möchten dem spürbaren Leistungsdruck im Alltag etwas entgegensetzen? Dann haben wir hier fünf Tipps für Sie, wie Sie Ihr Stresslevel direkt runterfahren können.
- Selbstreflexion und Akzeptanz:
Erkennen Sie eigene Grenzen und akzeptiere, dass Perfektion nicht erreichbar ist. Setzen Sie sich realistische Ziele. - Praktizieren Sie Selbstfürsorge:
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sich selbst, um sich zu entspannen, Dinge zu tun, die Ihnen Freude bereiten, und sich selbst zu pflegen. - Pausen einlegen:
Planen Sie regelmäßige Pausen ein, um sich zu regenerieren und abzuschalten. Das hilft, den Stresspegel zu senken. - Prioritäten setzen:
Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche und delegiere Aufgaben, wenn möglich. Das mindert den Druck und schafft Raum für Entspannung. Überprüfen Sie Ihre Ziele und stellen Sie sicher, dass sie erreichbar und realistisch sind. Brechen Sie größere Ziele in kleinere, machbare Schritte auf, um ein Gefühl des Fortschritts zu erhalten. - Gesunde Lebensweise:
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind essenziell, um Stress abzubauen und die mentale Gesundheit zu stärken. - Entwickeln Sie gesunde Bewältigungsstrategien:
Lernen Sie, Stress abzubauen und mit Druck umzugehen, indem Sie gesunde Bewältigungsstrategien wie regelmäßige körperliche Bewegung, Meditation, tiefes Atmen, Zeitmanagementtechniken oder das Teilen Ihrer Gefühle mit anderen praktizieren. - Ändern Sie Ihre Denkweise:
Versuchen Sie, Ihre Denkweise bezüglich des Leistungsdrucks zu verändern. Akzeptieren Sie, dass Fehler gemacht werden können und dass Perfektionismus nicht immer notwendig ist. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf den Prozess und die persönliche Entwicklung. - Suchen Sie sich Unterstützung:
Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einem Psychotherapeuten über Ihre Gefühle und Herausforderungen. Manchmal hilft es enorm, Unterstützung von außen zu bekommen. Wenn der Leistungsdruck aus dem beruflichen oder schulischen Umfeld stammt, könnte es daher hilfreich sein, sich an Vorgesetzte, Lehrer oder Berater zu wenden, um Unterstützung und Ratschläge zu erhalten.
Leistungsdruck im Alltag erkennen und meistern
Leistungsdruck ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das sowohl im Berufsleben als auch im schulischen Umfeld präsent ist. Wann er jedoch zum Problem wird, liegt oft in Ihrem individuellen Empfinden. Die Folgen des Drucks auf unseren Körper und unsere Psyche sind unbestreitbar.
Um diesem Druck entgegenzuwirken, ist es wichtig, frühzeitig die Symptome zu erkennen und aktiv Maßnahmen zu ergreifen. Selbstreflexion, gesunde Lebensführung und das Suchen von Unterstützung sind essentiell, um den Leistungsdruck zu minimieren und ein ausgeglichenes Leben zu führen.
In einer Welt, die nach Perfektion strebt, ist es von höchster Bedeutung, zu erkennen, dass Perfektionismus nicht das Ziel sein sollte. Stattdessen sollten wir lernen, unseren eigenen Wert unabhängig von äußeren Erwartungen zu schätzen und uns selbst Raum für Fehler und persönliches Wachstum zu geben. Das Wissen darüber, wie man mit Leistungsdruck umgeht, ist ein wertvolles Gut, das uns hilft, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Leistung und Wohlbefinden zu finden.
Quelle1+2: inhesa.de
Quelle3: swisslife.de
Quelle4: blog.hubspot.de