23. August 2020

Kreativ werden: Singen, Tanzen, Malen oder Schreiben? Der Weg zum eigenen Ausdruck

Der Weg zum eigenen Ausdruck

Kreativ werden, das heißt auch immer ein Stück weit sich selbst zu erfahren und voranzukommen. Egal ob es um Malen, Singen oder Tanzen oder dramatisches Spiel geht, allen gemein ist, dass sie vielfältigste Möglichkeiten bieten, die eigenen Gefühle, Gedanken oder Unbewusstes ans Licht zu bringen. Nicht umsonst nutzen viele Therapieformen diese kreativen Mittel, um Klient*innen in ihrem Heilungsprozess ganz gezielt zu unterstützen. Aber auch darüber hinaus kann Kreativität im Alltag uns alle weiterbringen.

Wie genau stärkt die Kreativität unsere Persönlichkeit? Welche Folgen hat es, wenn wir zunehmend unkreativer werden? Wie finden Sie Ihren persönlichen kreativen Ausdruck? Und welche Möglichkeiten gibt es eigentlich, ganz einfach kreativ zu werden? Wir beleuchten die Kreativität an sich und geben ganz konkrete Tipps, wie Sie in ihrem ganz persönlichen Alltag wieder kreativer werden können.

Der Mensch & die Kreativität

Wir Menschen benötigen die Kreativität, um uns auszudrücken und mit uns selbst in Beziehung zu treten. Assoziationen und die Vorstellungskraft helfen uns dabei, die verschiedensten Situationen zu meistern und sogar Entspannung zu finden. Oftmals können nur so der Alltagsstress oder das Erlebte begriffen und verarbeitet werden. Daran wachsen wir kontinuierlich. Immer mehr Menschen verlieren allerdings den Bezug zu ihrer eigenen Kreativität zusehends: Die vielerorts gepriesene Selbstoptimierung , das Arbeitsleben oder auch das zunehmend durchgetaktete Familienleben lässt wenig Freiraum, um kreativ zu werden. Was für Folgen kann das haben?

Menschen benötigen Kreativität

Menschen benötigen Kreativität

Grundsätzlich sind wir alle als Kind unheimlich kreativ – Malen, Basteln, Phantasiespiele erfinden, Cowboy und Indianer spielen: Unser gesamtes Umfeld regt uns in jungen Jahren aktiv dazu an, kreativ zu werden. Mit der Zeit verlieren wir diese Begeisterung und die Fähigkeit aus einem kleinen Ast im Bruchteil einer Sekunde ein Ritterschwert zu machen. Eine Untersuchung der US-Raumfahrtbehörde NASA belegt das1:

  • Kinder mit bis zu 5 Jahren sind zu 98-100% sehr einfallsreich, wenn es um verschiedene Problemlösungen geht
  • Mit 10 Jahren sinkt das Potenzial: Nur noch 30% der Kinder sind sehr kreativ
  • Mit 15 Jahren sind es dann nur noch 12% der Kinder und Jugendlichen
Als Kind sind wir alle unheimlich kreativ

Als Kind sind wir alle unheimlich kreativ

Das heißt, mit fortschreitendem Alter und mit den parallel ansteigenden Aufgaben im Leben, wird der Mensch zunehmend unkreativ: Lösungen, die nicht der Norm entsprechen, werden schwieriger gefunden oder gar nicht erst zugelassen. „Thinking outside the box“ wird zwar gefordert, zur Umsetzung kommt es allerdings selten.

Kreativitätslos = antriebslos

Auch auf die psychische Gesundheit kann mangelnde Kreativität großen Einfluss haben. Wer nicht kreativ wird, der setzt sich oftmals gar nicht oder nur mäßig mit seinen eigenen Gefühlen und Gedanken auseinander. Die Wahrnehmung richtet sich nur noch nach Außen – Dinge, die wir kaufen oder bekommen, versetzen uns kurzzeitig in ein positives Hoch. Der nach innen gerichtete Blick bleibt aus. Die Folge: Wer Gefühle und Stimmungen nicht selbst ausdrücken kann, sich nicht damit auseinandersetzt, für den können diese zurückgehaltenen Emotionen mit der Zeit psychisch belastend werden. Es beginnt meist mit schlechter Laune und kann dazu führen, dass uns Stress abbauen immer schwerer fällt. Antriebslosigkeit und soziale Isolation sind die wohl schlimmsten Folgen von fehlender Kreativität2. Die Diagnose „Psychische Erkrankung“ ist oft dann nicht mehr weit.

Zurückgehaltene Emotionen - mit der Zeit psychisch belastend

Zurückgehaltene Emotionen – mit der Zeit psychisch belastend

Für viele Therapeut*innen ist die Kreativität daher ein Schlüssel zu den Problemen ihrer Klient*innen. Sie sind daran interessiert, mehr über diese Techniken zu erfahren? Oder üben Sie selbst einen therapeutischen Beruf aus? Dann melden Sie sich doch für einen der campus naturalis Online Schnupperkurse an: Egal ob Bildkarten in der Kunst- und Gestaltungstherapie oder kreative Wege in der Pädagogik – bei unseren Online-Workshops werden Sie garantiert fündig. Mit einer Ausbildung zum Kreativ Methodische*r Praktiker*in beispielsweise bekommen Sie das nötige Rüstzeug an die Hand, um Klient*innen ganz gezielt mit kreativen Prozessen in ihrem Prozess zu unterstützen.

Wie kann man persönlich kreativ werden?

Nach kreativen Tätigkeiten wie Malen, Singen, Tanzen, dramatischem Spiel oder Schreiben, bei denen wir uns ganz unserer inneren Welt stellen, sind viele Menschen deutlich glücklicher und ausgeglichener. Die Professorin Tamlin Connor von der Universität Otago untermauerte diese Erkenntnis mit ihrem Team in einer Studie, die den Zusammenhang von Kreativität und emotionalem Wohlbefinden untersuchte3. Doch dabei geht es mitnichten darum, große Kunstwerke zu schaffen oder professionelle*r Tänzer*in zu werden. Ganz im Gegenteil, es geht darum, etwas zu finden, was einem Spaß macht. Das kann zum Beispiel sein:

  • Stricken
  • Kleine Szenen skizzieren
  • Gedanken aufschreiben
  • Theater spielen z.B. in einer lokalen Gruppe

Ganz wichtig beim Kreativ werden: Perfektion ist nicht das Ziel. Der Versuch alleine zählt bereits. Mit Mut zum Unperfekten kommen wir Menschen meist deutlich weiter, denn auch das ist eine Form der Akzeptanz.
Grundsätzlich ist Kreativität sehr individuell und muss auch gar nichts mit den oben genannten Beispielen zu tun haben. Wichtig ist, das dann regelmäßig zu machen. Zum Beispiel könnten Sie jeden Abend ihre Gedanken in einem Tagebuch festhalten. Oder Sie halten sich ganz bewusst ein paar Stunden in der Woche frei, die sie dann der Malerei widmen. Oder Sie nehmen sich vor, jeden Tag ein bisschen zu meditieren. Übrigens, wussten Sie, dass kreativ sein auch heißen kann, einfach eine neue Lösung für ein altes Problem zu finden?

Kreativität hat viele Gesichter

Kreativität ist nicht gleich Kreativität, das fand der US-amerikanische Forscher Mel Rhodes, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat, heraus. Er spricht von vier Grundelementen, die menschliche Kreativität ausmachen und die uns dabei helfen, kreativ zu werden:

  • Die kreative Person: Dazu gehören vor allem die individuellen Charaktereigenschaften wie Persönlichkeit, Intellekt, Temperament, Verhaltensweisen und Gewohnheiten. Sie wirken fördernd oder hemmend auf die Kreativität.
  • Der kreative Prozess: Darin enthalten sind Motivation, Denk- und Lernvermögen, Wahrnehmung und Kommunikation.
  • Das kreative Produkt: Das kann eine Idee sein oder ein Bild – wichtig ist, dass es durch den Schaffensprozess entsteht.
  • Das kreative Umfeld: Darin inbegriffen sind alle Einflüsse, die die Kreativität innerhalb einer Umgebung lenken. Wichtig ist die Beziehung zwischen dem Ort und der Person.

Wenn wir alle Elemente zulassen oder sogar fördern, dann werden wir Menschen kreativ4.

Mit diesen Tipps im Alltag kreativer werden

Wie also können Sie im Alltag oder im Job wieder kreativer werden? Dafür gibt es ein paar einfache Methoden, die sich schnell integrieren lassen und das Mindset komplett verändern können:

Mit eingefahrenen Routinen brechen

Der totale Kreativitätskiller ist der tägliche Trott. Dadurch stumpfen wir ab und machen Dinge immer so, wie wir sie schon immer gemacht haben. Aus den gewohnten Denkmustern auszubrechen und offen für neue Ideen sein, hilft ganz entscheidend dabei, wieder kreativer zu werden. Das kann bereits beim Aufstehen am Morgen mit einem anderen Wecker beginnen. Oder einfach mal direkt aufzustehen, statt dreimal Snooze zu drücken.

Begeisterung und Neugier schüren

Für die Kreativität ist das Wichtigste, Begeisterung für eine Sache zu entwickeln. Wenn Sie sich für etwas begeistern, dann hängen Sie sich auch richtig rein, Ihr Ziel zu erreichen. Forscher nennen das die intrinsische Motivation, die besonders im kreativen Prozess nachhaltig angestoßen werden kann. Sie haben in Ihrer Schulzeit gerne gemalt und dabei riesig Freude gehabt? Probieren Sie es doch mal wieder aus, vielleicht finden Sie Ihre Motivation wieder.

Spontanität und Flexibilität pflegen

Sie wollten schon immer mal beim lokalen Theaterverein anklopfen, haben sich das aber nie getraut? Dann ist jetzt die Chance dazu – ganz spontan. Wer öfter seine Gewohnheiten und Pläne durchbricht, der nimmt neue Wege als Chance war. Melden Sie sich doch einfach mal freiwillig für den nächsten Brainstorming-Workshop in Ihrer Firma. Vielleicht ergeben sich daraus ganz neue Sichtweisen und Inspirationen. Und gab es da nicht den einen Freund, der Sie seit Ewigkeiten mit auf einen Ausflug nehmen wollte? Wagen Sie es. Der Campus Naturalis bietet kostenfreie Schnupper-Workshops an, die Ihnen die Möglichkeiten bieten, neue Berufe kennenzulernen, die Kreativität Ihnen bieten kann.

Das Unperfekte akzeptieren

Sie sind nicht der total kreative Künstler, der mit einem Strich ein Meisterwerk auf das Papier zaubert? Kein Problem, das müssen Sie auch nicht. Akzeptanz ist ein wichtiger Schritt im kreativen Prozess: Wer kreativ wird, wird schnell an Grenzen stoßen. Wie wir dann damit umgehen, das ist entscheidend. Unsicherheit und Störfaktoren bieten oft viel mehr Möglichkeiten, als Sie am Anfang denken. Also scheuen Sie nicht davor einen Stein aus dem Weg zu räumen, sondern nehmen Sie das lieber zum Anlass, selbstbewusst Ihren Weg weiterzugehen.

Scheuen Sie nicht davor, kreativ zu werden!

Scheuen Sie nicht davor, kreativ zu werden!

Kreativ werden, heißt glücklicher werden?

Natürlich ist es nicht so, dass jeder, der kreativ ist automatisch rundum glücklich ist. Allerdings kann Sie regelmäßiges Kreativ werden – egal ob das beim Stricken vor dem Fernseher oder auf der Arbeit ist – Schritt für Schritt entspannter und auch psychisch stärker machen. Denn mit kreativen Prozessen, mit dem etwas selbst erschaffen, ist auch immer ein Erfolgserlebnis verbunden. Sei es das fertige Paar Socken oder das gelöste Problem im Job – ein positives Ergebnis hilft dabei Endorphine auszuschütten. Der erste Schritt ist es dabei immer, den inneren Schweinehund zu überwinden. Danach kommt das Glück Stück für Stück dazu.

Quelle1: focus.de
Quelle2: akademie.de
Quelle3: achtungleben.com
Quelle4: lernen.net

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