Ein Herz für Kinder: Der Mangel an Kinder- und Jugendtherapeuten nimmt zu

Der Mangel an Kinder- und Jugendtherapeuten in Deutschland ist zu einem drängenden Problem geworden, das langfristig die psychische Gesundheit einer ganzen Generation beeinflusst. In unserer heutigen Zeit, in der die psychischen Belastungen insgesamt und besonders für jungen Menschen zunehmen, stehen wir langfristig vor einem Problem. Schon heute fehlt es an Kinder- und Jugendtherapeuten und -therapeutinnen, der Bedarf wächst aber stetig an.
Fehlende Kinder- und Jugendpsychotherapeuten: Die aktuelle Situation in Deutschland
In Deutschland ist der Mangel an Kinder- und Jugend-Therapeuten und Therapeutinnen zu einem besorgniserregenden Problem geworden. Statistiken zeigen, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die therapeutische Hilfe benötigen, in den letzten 10 Jahren kontinuierlich steigt. Schon 2011 waren psychische Erkrankungen in der Altersgruppe von 10 bis 17 Jahren der zweithäufigste Grund für stationäre Aufenthalte in Kliniken mit 13 Prozent. 2021 stieg dieser Wert auf rund 19 Prozent1.
Dem gegenüber stehen 2021 rund 53.000 Psychotherapeuten, die sowohl stationär als auch ambulant behandeln. Dennoch entstehen in diesem Bereich Wartezeiten von bis zu einem halben Jahr – ein Zeitraum, in dem so Expert*innen2 die Erkrankung von Kinder- und Jugendlichen mit Therapiebedarf eher schlimmer als besser wird. Die Lücke zwischen tatsächlichem Bedarf und Versorgung wird immer größer – eine Entwicklung, die langfristig zum Problem werden wird, denn Therapie bei Kindern und Jugendlichen wird immer notwendiger.
Die Bedeutung von Kinder- und Jugendtherapie
Die Relevanz von Psychotherapien bei Kindern und Jugendlichen ist enorm. Psychische Störungen in der Kindheit und Jugend können das gesamte Leben beeinflussen: Sie können
- sich negativ auf die schulische Leistung auswirken,
- das Sozialleben einschränken,
- die allgemeine Lebensqualität verschlechtern.
Zusammengefasst: Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, die einer Therapie bedürfen, können wenn zu lange nicht behandelt die Entwicklung gravierend beeinträchtigen. Frühzeitiges Eingreifen ist der Schlüssel zu gesunden und glücklichen Kindern und Jugendlichen3.
Warum gibt es diesen Mangel an Kinder- und Jugendtherapeuten in Deutschland?
Es gibt verschiedene Gründe für den Mangel an Fachkräften in diesem Bereich. Einer davon ist die lange Ausbildungsdauer und der damit verbundene hohe zeitliche und finanzielle Aufwand. Die begrenzte Anzahl von Ausbildungsplätzen und die anspruchsvollen Zulassungsvoraussetzungen in Deutschland tragen ebenfalls dazu bei. Diese Faktoren führen dazu, dass potenzielle Therapeut*innen entweder andere Fachbereiche wählen oder gar nicht erst den Weg in die Kinder- und Jugendtherapie einschlagen.
Derzeit sind die meisten Psychotherapeut*innen, die sich auf Kinder und Jugendliche spezialisiert haben, Frauen (76 Prozent). Diese arbeiten zudem meistens Halbtags, wodurch Stunden fehlen – das sind knapp die Hälfte4. Ziel muss es also sein, den Beruf wieder attraktiver zu machen und gegebenenfalls dem Fachkräftemangel in der therapeutischen Begleitung mit anderen Maßnahmen zu begegnen.

Der Mangel an Psychotherpeut*innen für Kinder und Jugendliche ist enorm
Lösungen für den Mangel an Kinder- und Jugendtherapeuten
Um diesem Mangel Abhilfe zu schaffen, gibt es verschiedene Lösungsansätze. Einer davon ist die Förderung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegekräfte in psychiatrischen Kliniken oder Menschen mit einer Ausbildung im Bereich Sozialpädagogik, die in Kliniken und Jugendzentren bereits mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Personen, die bereits in der psychosozialen Betreuung tätig sind, könnten sich in Richtung Kinder- und Jugendtherapie weiterbilden. Programme zur Erlangung zusätzlicher Qualifikationen könnten helfen, mehr Fachkräfte in diesem Bereich zu etablieren.
Wir bei campus naturalis haben es uns zur Aufgabe gemacht, hochwertige Aus- und Weiterbildungen in diesem Bereich anzubieten. Bei uns haben Sie die Möglichkeit, eine Ausbildung in der systemischen Kinder- und Jugendtherapie zu absolvieren. Darin lernen Sie, wie Sie Kinder und Jugendliche in schwierigen Phasen begleiten können. Oder absolvieren Sie unsere Ausbildung systemische Einzel-, Paar- und Familienberatung, um Kinder und Jugendliche innerhalb ihrer sozialen Gefüge zu unterstützen. Zudem bieten wir die Methodenausbildung Kreatives Basisjahr an, in dem Sie lernen wie Sie mittels des künstlerischen Ausdrucks durch Kunst, Musik, Tanz oder Theater Menschen erreichen können. Oft gelingt es dadurch, dass sich Menschen zum Gespräch öffnen und die Möglichkeit geschaffen wird gemeinsam Wege zur Problemlösung zu finden.

campus naturalis – hochwertige Aus- und Weiterbildungen
Mit modernen Mitteln zur Lösung des Problems
Wichtig ist auch eine bessere Verteilung der vorhandenen Ressourcen, um sicherzustellen, dass auch benachteiligte ländliche Gebiete Zugang zu therapeutischen Sprechstunden oder Gruppensitzungen haben.
Telemedizin und digitale Plattformen könnten hier ebenfalls genutzt werden, um den Zugang zur Therapie zu verbessern oder kurzfristig Unterstützung zu bieten. Diese Technologien könnten es Therapeut*innen ermöglichen, über große Entfernungen hinweg mit Klient*innen zu arbeiten und damit auch abgelegene Gemeinden zu erreichen oder Menschen mit Assistenzbedarf.
Eine breit angelegte Strategie ist notwendig
Um dem Mangel an Kinder- und Jugendtherapeut*innen in Deutschland langfristig zu begegnen, braucht es eine breit angelegte Strategie. Diese sollte die Ausbildungsförderung, verbesserte Weiterbildungsmöglichkeiten für bereits tätige Fachkräfte und eine verstärkte gesellschaftliche Anerkennung der Bedeutung dieser Berufe umfassen.
Nur durch die gemeinsame Anstrengung aller relevanten Akteure in Politik auf Bundes- und Landesebene unterstützt durch Wirtschaftsunternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, kann dieser Mangel langfristig angegangen und die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen verbessert werden. Ein Ziel, das wir bei campus naturalis gerne mit angehen.
Quelle1: destatis.de
Quelle2: zdf.de
Quelle3: neurologen-und-psychiater-im-netz.org
Quelle4: destatis.de