Schlaf bei Kindern: Alles rund ums Thema
Spielen, herumtoben, gemeinsam essen, puzzeln und dann heißt es irgendwann ab ins Bett. Dass das für Eltern und Kinder gleichermaßen nicht immer einfach ist, kennen Sie mit Sicherheit aus eigener Erfahrung: Das Kind möchte noch nicht ins Bett, denn alle anderen bleiben ja schließlich auch noch wach. Oder das Baby ist zwar augenscheinlich müde, irgendwas hält es aber dennoch wach. Schlaf ist ein sehr wichtiger Bestandteil der gesunden Entwicklung Ihres Kindes, doch was können Sie tun, um Ihrem Kind, diesen zu ermöglichen? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Wie viel Schlaf braucht ein Kind?
Erwachsene benötigen deutlich weniger Schlaf als Kinder. Das ist schonmal sicher und hängt mit unserer menschlichen Entwicklung zusammen. Je älter wir werden, desto weniger Schlafzeit pro Tag benötigen wir – allerdings sollte es sich auch bei verkürzten Schlafzeiten um erholsamen und gesunden Schlaf handeln. Denn nur der lässt uns rundum erholt aufwachen1.
0-3 Monate | 17 Stunden |
Ab 3 Monaten | 14,5 Stunden |
6-12 Monate | 14 Stunden |
18 Monate | 13,5 Stunden |
2 Jahre | 13 Stunden |
3 Jahre | 12,5 Stunden |
4 Jahre | 12 Stunden |
5 Jahre | 11,5 Stunden |
6 Jahre | 11 Stunden |
7-9 Jahre | 10 -11 Stunden |
10 bis 14 Jahre | 9-11 Stunden |
Jugendliche | 8 -11 Stunden |
Ausreichend Schlaf ist besonders relevant für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes: Schlafphasen festigen die Eindrücke des Tages, sie bieten Erholung und unterstützen das Immunsystem. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die kontinuierlich zu wenig Schlaf bekommen, anfälliger für Krankheiten wie Adipositas und weitere Entwicklungsstörungen sind.
Übrigens: Ob jemand eher Frühaufsteher oder Nachteule ist, das ist genetisch bestimmt und kann bereits im frühen Kindesalter herausgefunden werden. Beobachten Sie dafür einfach die Schlafgewohnheiten Ihres Kindes.
Tag-Nacht-Rhythmus muss erst gelernt werden
Babys kennen zunächst keinen Tag-Nacht-Rhythmus, sondern erlernen diesen im Lauf Ihres Lebens. Da sie die meisten Schlaf benötigen, schlafen Säuglinge in 5-6 Phasen über den Tag und die Nacht verteilt. Geschlafen wird dann zwischen 3 und 4 Stunden. Erreichen Kinder das Alter von etwa einem Jahr, reduzieren sich die Schlafphasen in der Regel auf 3 pro Tag, ein Mittagsschlaf genügt und die Nachtphase wird länger, Kinder schlafen durch.
Einschlafprobleme kommen immer wieder vor
Während viele Kinder kein Problem mit dem Schlafen haben, hakt es bei anderen ganz besonders. Gerade wenn Kinder zu wenig schlafen, dann merken Sie das als Elternteil schnell. Ihr Kind ist:
- tagsüber sehr unruhig
- die Konzentration lässt schnell nach
- oftmals krank
- schnell erschöpft
- leicht reizbar
- hat tiefe Augenringe
Sehr leicht könnten diese Symptome von Schlafmangel bei Kindern und Babys zur nervlichen Zerreißprobe für die Eltern werden, die dann selbst um ihren Schlaf und ihre Ruhephasen gebracht werden. Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass es immer wieder Entwicklungsstufen mit schlechterem (Ein-)Schlafverhalten Ihres Kindes geben kann.
Ab wann sollten Sie sich Hilfe holen?
Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen sollten, gerade, wenn sie immer wieder auftreten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Halten Sie als ersten Schritt Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin, um mögliche Ursachen zu identifizieren. Sollte sich die Situation nicht verbessern, kann es hilfreich sein, Kinder- und Jugendpädagogik und damit ausgebildete Pädagogen und Pädagoginnen hinzuzuziehen.
3 Tipps für eine gesunde Schlafumgebung Ihres Kindes
Sie selbst haben großen Einfluss darauf, wie gut Ihr Kind schlafen kann. Das beginnt bei der Schlafumgebung und endet bei den jeweiligen Schlafzeiten. Wir haben 3 der wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst.
Eine ruhige Schlafumgebung schaffen
Dazu gehört beispielsweise, dass Ihr Kind ein eigenes Zimmer hat, bei dem Sie auch die Tür schließen können. Bei älteren Kindern kann ein Nachtlicht schnell böse Geister vertreiben und für mehr Sicherheit Ihres Kindes sorgen. Das bringt Ihr Kind aus dem Trubel des Alltags heraus und in eine sichere Umgebung. Das sollten Sie außerdem beachten:
- Frische Farben und Lacke gehören nicht ins Kinderzimmer – daher sollten Sie das Babyzimmer frühzeitig einrichten und bei Farben und Co besonders auf Verträglichkeit achten
- Die ideale Schlafraumtemperatur sollte zwischen 16 und 18 Grad Decken Sie Ihr Baby zu, dann bleibt es schön warm ohne zu schwitzen.
- Besonders Säuglinge sollten am besten in einem separaten Bett am Elternbett schlafen. Ohne Kuscheltiere, ohne Kissen, in einen Schlafsack eingepackt und auf dem Rücken liegend.
Bettgeh-Rituale erleichtern das Einschlafen
Das Ins-Bett-gehen sollte keine Strafe sein. Achten Sie daher schon früh darauf, bestimmte kleine Rituale zu entwickeln. Das kann sein, dass vor dem Einschlafen gemeinsam der Schlafanzug angezogen, Zähne geputzt werden und dann ein Buch vorgelesen wird. Schlaflieder, das Lieblingskuscheltier oder Kuscheln gehören auch hierhin. Achten Sie darauf, dass diese Rituale nicht länger als 20 Minuten andauern und Sie Ihr Kind dann ins Bett bringen, wenn es wirklich müde ist.
Fester Rhythmus
Bei größeren Kindern hilft es, feste Zubettgehens-Zeiten zu etablieren. Bringen Sei Ihr Kind am besten immer zu einer ähnlichen Zeit ins Bett, dann entwickeln die Kinder einen natürlichen Tag-Nacht-Schlafrhythmus. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Kind vorher schon etwas zur Ruhe kommt – Toben und wild Spielen sollten vor dem Zubettgehen nicht mehr auf dem Plan stehen. Das alles hilft Ihrem Kind dabei, besser zu schlafen und auch Ihnen die Zeit zu geben, Ruhe zu finden.
Quelle1: aok.de