Fremdbild und Eigenbild: Selbstbewusstsein stärken in einer Welt voll mit Vergleichen
Heute vermitteln uns soziale Medien und die Gesellschaft ständig Bilder von vermeintlicher Perfektion. Da ist es beinahe unausweichlich, dass wir uns immer wieder mit unserem eigenen Selbstwertgefühl auseinandersetzen müssen. Das Zusammenspiel zwischen Fremd- und Eigenbild kann zu einer echten Herausforderung werden. Besonders dann, wenn wir uns mit Menschen vergleichen die in unseren Augen „besser“ sind als wir. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, Herausforderungen mit Ihrem Selbstbewusstsein und Ihrer persönlichen inneren Stärke zu meistern. Selbstbewusstsein stärken – egal in welchem Alter.
Eigenbild und Fremdbild – eine Definition
Die zwei Bereiche Fremd- und Selbstbild sind zwei Konzepte aus der Psychologie1. Sie beschreiben, wie wir uns selbst und andere uns wahrnehmen und welche Konflikte sich daraus ergeben.
Das Fremdbild ist beschrieben als ein Bild, das andere von Ihnen haben. Also der Blick von außen. Dagegen ist das Eigen- oder Selbstbild das Bild, das Sie innerlich von sich selbst haben, geprägt von unserer Selbstwahrnehmung. Beide Konzepte unterliegen folgenden Zwängen:
- Gesellschaftlichen Normen
- Stereotypen
- Erwartungshaltungen unseres Umfelds
- Lob, Kritik, Wertschätzung und anderem Feedback, das wir bekommen
- Prägung in der Kindheit
Damit stehen, so Psychologen und Psychologinnen, die beiden Konzepte Eigenbild und Fremdbild in einem ständigen Spannungsfeld, einem Konflikt. Die Kunst ist es, beide Konzepte bei der Stärkung des Selbstbewusstseins miteinander in Einklang zu bringen2.
Zugegeben, im Zeitalter von sozialen Medien, die unsere Psyche beeinflussen, ist das keine leichte Aufgabe. Wir geben Ihnen jetzt ein paar Impulse, wie Sie das doch meistern können.
Andere Menschen sind „besser“: So nehmen Sie sich selbst an und lernen, sich zu schätzen
Es ist einfach, sich in einem endlosen Vergleichsspiel zwischen Fremd- und Selbstbild gefangen zu fühlen. Besonders dann, wenn wir uns konstant mit anderen Menschen vergleichen. Allerdings sollten wir uns eines bewusst machen: Das Fremdbild, das andere von uns haben, basiert in vielen Fällen auf Momentaufnahmen und subjektiven Wahrnehmungen.
Wenn Sie verstehen, dass jeder Mensch individuelle Stärken und Schwächen hat, dann machen Sie den ersten Schritt in Richtung Selbstliebe. Anstatt sich von negativen Gedanken überwältigen zu lassen, sollten wir stattdessen lernen, uns selbst anzunehmen und zu schätzen, wer wir sind.
Unser positives Selbstbild: Ein kontinuierlicher Prozess bei der Stärkung des Selbstbewusstseins
Die Entwicklung von Selbstliebe und Selbstakzeptanz ist ein kontinuierlicher Prozess. So können Sie lernen, Ihr Selbstbild zu verändern:
- Eigene Erfolge und Fortschritte feiern
- Schwächen als Chancen zum Wachsen begreifen
Denken Sie daran, was an der Oberfläche als „besser“ erscheint, spiegelt nicht unbedingt das wahre Bild einer Person wieder.
Wie setzt man Grenzen und Prioritäten?
Unser Eigen- und Fremdbild ist davon geprägt, dass andere Erwartungen an uns haben, sei es im beruflichen oder persönlichen Umfeld. Dabei ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen und unsere eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren. Wichtig ist vor allem auch zu erkennen, in welchem System bewege ich mich gerade. Sind es Anforderungen, die aus dem beruflichen oder familiären Umfeld kommen? Oft ist es wichtig zu verstehen, welche Rolle spiele ich in welchem Gefüge und wie kann ich mich in dieser konkreten Situation zurechtfinden.
Kommunikation spielt hier eine entscheidende Rolle – verbalisieren Sie Ihre Perspektive und damit auch Ihre Grenzen klar und deutlich. Eine Möglichkeit kann es sein, sich mit dem Thema Systemik zu beschäftigen. Unsere Einsteiger– und vertiefenden Ausbildungen im Bereich Systemik ermöglichen Ihnen neuen Perspektiven zu finden und Wege aus der Fremdbestimmung. Damit minimieren Sie auch die Angst vor dem Versagen ganz erheblich.
Gleichzeitig ist es für unser Eigenbild wichtig, dass wir realistische Erwartungen an uns selbst haben. Perfektion ist eine Illusion, die niemand wirklich erreichen kann. Fokussieren Sie sich stattdessen darauf, Ihr Bestes zu geben und sich kontinuierlich zu verbessern statt sich unerreichbaren Standards zu unterwerfen. Wir am campus naturalis bieten in diesem Bereich ganz gezielt Seminare an, die besonders für Menschen, die im sozialen und pädagogischen Bereich arbeiten. In unserem Seminar Lehrsupervision Potentialentwicklung zum Beispiel lernen Sie, wie Körperwahrnehmung, Entspannung und Einzel- sowie Gruppenarbeit positiv auf unser Eigen- und Fremdbild einzahlen.
Wie geht man mit den Ansprüchen der Gesellschaft um?
Egal ob Eigen- oder Fremdbild: Die Medien haben einen erheblichen Einfluss auf beide Konzepte. Besonders wenn es um unsere Vorstellungen rund um Erfolg und Schönheit geht. Gesellschaftliche Anspruchshaltungen, die durch Medien vermittelt werden zum Beispiel das Schönheitsbild von Frauen, ist der Schlüssel kritisches Hinterfragen:
- Wie sieht die Realität um Sie herum aus?
- Welche Akzeptanz herrscht hier?
- Was macht wahre Schönheit tatsächlich aus und wie definieren Sie selbst diese für sich?
- Und warum wird oft nicht der Mensch als Ganzes gesehen, sondern nur auf das Äußere geachtet
Umgeben Sie sich mit positiven Einflüssen, die Vielfalt und Authentizität transportieren. Dabei werden Sie automatisch ein starkes Selbstbewusstsein entwickeln, anstatt sich mit unrealistischen Maßstäben zu messen.
Spannungsfeld Fremd- und Eigenbild
In einer Welt, die von Vergleichen und hohen Erwartungen nur so strotzt, ist es enorm wichtig, ein gesundes Verhältnis zwischen Fremdbild und Eigenbild zu finden. Indem Sie sich selbst und Ihre Eigenschaften annehmen, klare Grenzen setzen und sich auf Ihre inneren Werte konzentrieren, schlagen Sie bereits den richtigen Weg ein. Denken Sie daran, dass jeder Mensch einzigartig ist und Wert hat – auch Sie selbst.
Quelle1: spektrum.de
Quelle2: schmezer-consulting.de