Du tust mir nicht gut: Wege aus schwierigen Beziehungen
In unserem Leben begegnen wir unterschiedlichen Arten von Beziehungen – manche bringen Freude und Erfüllung, andere hingegen bereiten uns emotionalen Schmerz und Stress. Schwierige Beziehungen, insbesondere toxische und gestörte Partnerschaften, können unser Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und uns in einem Teufelskreis aus Konflikten und emotionalem Missbrauch gefangen halten.
Wir möchten beleuchten, wie Sie solche komplexen Beziehungen erkennen, welche psychologischen Folgen sie haben können und welche Schritte notwendig sind, um sich aus ihnen zu befreien und wieder zu einem gesunden, glücklichen Leben zu finden.
Schwierige Beziehungen erkennen und verstehen
Schwierige Beziehungen sind oft geprägt von emotionaler Unruhe und ständigem Stress. Sie können toxische Beziehungen sein, in denen Machtkämpfe, Manipulation und emotionale Erpressung an der Tagesordnung stehen.
Eine gestörte, schwierige Beziehung kann verschiedene Formen annehmen, sei es in der Partnerschaft, Ehe oder Freundschaft. Doch wie erkennt man, ob man sich in einer solchen Situation befindet, und wie kann man sich daraus befreien?
Koexistenz von Narzissten und Egomanen
In einer Beziehung zwischen einem Narzissten und einem Egomanen kommt es oft zu intensiven Konflikten, da beide Partner stark auf ihre eigenen Bedürfnisse fixiert sind. Diese Dynamik kann besonders destruktiv sein, da beide Partner wenig Empathie für den anderen aufbringen1.
Eine solche Koexistenz ist meist geprägt von ständigen Machtkämpfen und emotionalen Verletzungen. Sie tut definitiv nicht gut.
Die Psychologie hinter toxischen Beziehungen
Toxische Beziehungen haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Psyche. Menschen, die in solchen Beziehungen gefangen sind, erleben oft:
- Den Verlust ihres Selbstwertgefühls
- eine Verringerung ihrer Resilienz
Das liegt daran, dass narzisstische oder egomane Partner die emotionalen Bedürfnisse des anderen ignorieren und ausschließlich ihre eigenen Interessen verfolgen. Die betroffene Person leidet unter chronischem Stress, Angst und Depressionen, was ihre Fähigkeit, Probleme zu bewältigen, erheblich einschränkt. Narzissmus ist als erstes für das Umfeld belastend.
Warum halte ich das aus?
Die Frage „Warum halte ich das aus?“ stellt sich vielen, die in schwierigen Beziehungen stecken. Die Antwort liegt oft in tief verankerten psychologischen Mustern.
Menschen neigen dazu, in bekannten Mustern zu verharren, auch wenn diese schädlich sind. Die Angst vor dem Unbekannten und der Verlust der vermeintlichen Sicherheit der Beziehung können lähmend wirken. Zudem kann die Hoffnung auf Besserung und die Liebe zu dem Partner eine starke Triebfeder sein, trotz aller Widrigkeiten in der Beziehung zu bleiben2.
Erste Schritte aus einer gestörten Beziehung
Wenn Sie sich in einer schwierigen Beziehung – egal ob Partnerschaft oder Freundschaft befinden, dann sollten Sie zum Selbstschutz diese Schritte gehen:
1. Selbstreflexion und Bewusstsein
Der erste Schritt, um eine schwierige Beziehung zu beenden, ist die Selbstreflexion. Fragen Sie sich: „Wie fühle ich mich wirklich in dieser Beziehung? Werden meine Bedürfnisse berücksichtigt? Bin ich glücklich?“ Das Bewusstsein für die eigene Situation ist der Schlüssel zur Veränderung. Dabei kann es helfen, Tagebuch zu führen.
2. Unterstützung suchen
Es ist wichtig, Unterstützung zu suchen. Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über Ihre Gefühle und Erfahrungen. Professionelle Hilfe kann besonders wertvoll sein, um die psychologischen Mechanismen hinter der Beziehung zu verstehen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.
Sie interessieren sich beruflich für diesen Bereich? Am campus naturalis finden Sie unterschiedliche systemische Ausbildungen wie zum Beispiel die Ausbildung systemische Einzel-, Paar- und Familientherapie oder unsere ganzheitliche Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Damit bekommen Sie das perfekte Werkzeug an die Hand, um Menschen zu unterstützen schwierige Beziehungen zu meistern.
3. Grenzen setzen
Lernen Sie, Grenzen zu setzen. Dies bedeutet, klar zu kommunizieren, was für Sie akzeptabel ist und was nicht. Grenzen zu setzen hilft, sich selbst zu schützen und kann auch dem Partner signalisieren, dass sich etwas ändern muss.
4. Selbstfürsorge praktizieren
Selbstfürsorge ist essentiell, um die eigene Resilienz zu stärken. Dies kann durch Aktivitäten wie Sport, Meditation, Lesen oder das Verfolgen von Hobbys geschehen. Es geht darum, sich selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen.
5. Eine Entscheidung treffen
Es kommt der Punkt, an dem eine Entscheidung getroffen werden muss: Bleiben oder gehen. Diese Entscheidung sollte auf der Grundlage einer gründlichen Abwägung der eigenen Gefühle und der Realität der Beziehung getroffen werden.
Manchmal ist es besser, eine schwierige Beziehung zu beenden, um Raum für Heilung und persönliches Wachstum zu schaffen.
Wer ist eigentlich das Opfer?
In komplexen Beziehungen ist es nicht immer offensichtlich, wer das Opfer ist. Oft fühlen sich beide Partner als Opfer, da sie in einem Teufelskreis aus Vorwürfen und Verletzungen gefangen sind.
Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass das Opfer meist derjenige ist, dessen Bedürfnisse und Gefühle systematisch ignoriert oder herabgesetzt werden. Dieses Bewusstsein kann der erste Schritt sein, um aus der Opferrolle herauszutreten und die Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen3.
Schlussgedanken
Das Leben in einer schwierigen Beziehung ist eine herausfordernde Phase, die viel Kraft und emotionalen Tribut fordert. Doch es gibt Wege, um sich daraus zu befreien und ein besseres, erfüllteres Leben zu führen. Indem Sie sich Ihrer Situation bewusstwerden, Unterstützung suchen und aktive Schritte zur Selbstfürsorge unternehmen, können Sie den Weg aus einer toxischen Beziehung finden. Öffnen Sie sich gegenüber Ihren Freunden oder auch der Familie, damit Sie Unterstützung erfahren können. Suchen Sie auch den Kontakt zu Expert*innen, die psychologische Beratung und Hilfe anbieten können.
Denken Sie daran: Es ist möglich, gemeinsam mit anderen Probleme zu bewältigen und ein Leben voller Liebe und Erfüllung zu führen. Manchmal bedeutet dies jedoch, schwierige Entscheidungen zu treffen und eine gestörte Beziehung hinter sich zu lassen. Ihre psychische Gesundheit und Ihr Wohlbefinden sollten immer an erster Stelle stehen.
Quelle1: firstlife.de
Quelle2: gq-magazin.de
Quelle3: deine-gesundheitswelt.de