Von der Kunst langsamer zu leben: Mit Achtsamkeit und Empathie zum Erfolg
Höher, schneller, weiter – immer öfter finden wir uns selbst im Hamsterrad unserer modernen Leistungsgesellschaft gefangen. Alles muss sofort passieren, wir sind immer erreichbar und bekommen doch gar nicht wirklich alles mit. Wir hetzen ohne Wertschätzung von einer Situation zur nächsten und merken immer erst im Nachhinein, wie befreiend ein paar entschleunigte Momente in all der Beschleunigung tatsächlich sind.
Die Kunst etwas langsamer zu leben, das ist heute gar nicht mehr so einfach. Wir zeigen Ihnen, wie es mit Achtsamkeit gegenüber sich selbst und seinen Mitmenschen und der passenden Prise Empathie gelingen kann, zu entschleunigen und dem Stress zu entkommen. Außerdem bekommen Sie bei uns praktische Tipps und Methoden an die Hand, wie Sie für sich selbst Inseln der Ruhe vom hektischen Alltag schaffen können.
Höher, schneller, weiter – das macht das eigentlich mit uns
Stress macht auf Dauer krank, das wissen wir eigentlich alle. Doch immer wieder tappen wir in die Falle und lassen uns von der Hektik des Lebens übermannen. Immer wieder verlieren wir den Bezug zum Hier und Jetzt und verlernen in gewisser Weise Achtsamkeit und Empathie gegenüber uns selbst und unseren Mitmenschen. Das kann mitunter weitreichende Folgen haben wie:
- Einsamkeit
- Depressionen
- Burnout
- Angstzustände
- Dauerhafter Stress
- Fehlende Empathie
- Realitätsverlust
Das sind nur ein paar der möglichen Auswirkungen, die uns alle im Extremfall treffen können. Jedoch passiert das öfter, als wir alle denken. Im Jahr 2020 stieg beispielsweise die Zahl der Menschen, die von Anpassungsstörungen betroffen sind und daher Krankheitstage in Anspruch nahmen um 8 Prozent. Anpassungsstörungen sind Reaktionen, die wir auf ein belastendes Lebensereignis wie einen Trauerfall, zeigen. Auch Depressionen und ihre Auswirkungen sind auf dem Vormarsch. So war 2020 Depression die Hauptursache für Fehltage – 106 Fehltage je 100 Versicherte der DAK1. Der Trend steigt insgesamt an, so Experten. Die Statistik zeigt, dass sich seit dem Jahr 2000 die Zahl der aufgrund von psychischen Erkrankungen genommen Arbeitstage bis 2020 mehr als verdoppelt hat – von 110,0 Tagen auf 264,6 Tage.
Höchste Zeit also, dass wir selbst auch etwas gegen diesen anhaltenden Trend tun! Wie können wir also achtsamer leben?
Das Leben im Moment geht uns verloren: Achtsamkeit und Empathie bringen uns zurück
Für die meisten Menschen ist das Leben im Moment ein Fremdwort. Das heißt übrigens, nicht nur körperlich im Hier und Jetzt zu sein, sondern auch geistig. Das ist mittlerweile in den seltensten Fällen der Normalzustand:
- Wir sind am Morgen schon in Gedanken bei den To-dos des Tages und
- abends machen wir uns Sorgen um die restliche Woche.
- Das Wochenende ist bereits lange vorher mit dem verplant, was wir unter der Woche nicht geschafft haben.
- Wir sind ständig erreichbar und lassen uns jederzeit von anderen Reizen aus dem Momentreissen.
- Wir leben nicht mehr im Einklang mit uns und unserer Umwelt.
Zeit für uns selbst, für die Familie und gerade auch für die besonderen Momente bleibt dabei komplett auf der Strecke. Genau das kann gefährlich werden. Achtsamkeit und Empathie können uns dabei helfen, wieder empfänglicher für uns selbst und unsere Bedürfnisse und die Signale unserer Umwelt zu werden.
Achtsamkeit und Empathie – was ist das?
Ursprünglich kommt der Begriff Achtsamkeit aus dem Buddhismus. Er bedeutet so viel wie die Aufmerksamkeit für den Moment, für sich selbst. Im Buddhismus ist die Achtsamkeit gegenüber sich selbst und dem anderen der Weg zum Erfolg. Heute wird Achtsamkeit vor allem als intensive Aufmerksamkeit, die auf die Gegenwart gerichtet ist, definiert. Dabei sind wir offen und akzeptieren die aktuelle Situation. Achtsamkeit ist also die bewusste Wahrnehmung des einzelnen Moments.
Dazu gehören:
- Umfeld
- Gedanken und Emotionen
- Sinneseindrücke
- Körperliche Vorgänge
Wichtig ist, dass wir nur wahrnehmen, ohne zu werten. Nur so können wir Situationen auf uns wirken lassen und dann auch in einen gesunden Austausch mit anderen treten.
Dicht an das Konzept der Achtsamkeit ist die Empathie geknüpft. Empathie bezeichnet grundlegend die Fähigkeit, Emotionen, Gedanken und Motive des Gegenüber zu erkennen und sich darin einfühlen zu können – das heißt, wir empfinden Mitleid und Verständnis. Es ist also nicht weiter als ein Einlassen auf das Gegenüber. Unter Selbstmitgefühl verstehen Expert*innen, die eigenen Emotionen genauso anzunehmen und zu betrachten. Auch hier ist eine gewisse Wertfreiheit wichtig.
Zusammen stark: Achtsamkeit und Empathie als Grundstein
Achtsamkeit und Empathie wirken also in zwei Richtungen:
- Achtsamkeit öffnet uns den Blick auf uns selbst, und wie wir einen Moment erleben.
- Empathie unterstützt uns dabei, andere in der Situation wahrzunehmen.
In Kombination sind die beiden Konzepte zwei wertvolle Elemente, die uns tagtäglich unterstützen, den Alltag zu meistern. Nur wenn wir uns bewusst wahrnehmen und die Eindrücke auf uns wirken lassen können und verarbeiten, dann verstehen wir auch andere besser. Schlussendlich sorgen Empathie und Achtsamkeit dafür, dass wir mit den täglichen Situationen und Aufgaben besser zurechtkommen. Sie helfen uns dabei, besser zu leben und uns als aktiven Teil einer Gemeinschaft zu verstehen:
- Wir haben mehr Geduld mit uns und anderen.
- Konzentration und Offenheit werden gesteigert.
- Unser Stressempfinden sinkt und die Resilienz wird gefördert.
- Wir erfahren mehr Positivität im Leben.
Tipps für mehr Achtsamkeit zu Hause
Mehr Achtsamkeit und Empathie können Sie trainieren. Dazu reichen wenige Achtsamkeitsübungen am Tag bereits aus, ohne dass Sie Ihren Alltag komplett umwerfen müssen. Wir haben ein paar für Sie zusammengetragen, mit denen Sie bereits Veränderungen erzielen können.
Achtsamkeit nach dem Aufstehen
Genießen Sie Ihr Frühstück mit allen Sinnen – nehmen Sie den Geruch des frischen Kaffees oder Tees wahr und die Textur des Brötchens. Lassen Sie sich auf Ihre/Ihren Partner*in ein und legen Sie das Handy auf die Seite. Das hilft Ihnen auch dabei, zu identifizieren, was in der Familie gerade Thema ist und steigert die Empathie-Fähigkeit aller.
Die Mitmenschen und die Umwelt wahrnehmen
Sie begegnen den Tag über ganz unterschiedlichen Menschen und Szenarien. Ganz gleich, ob beim Pendeln in die Arbeit, beim Einkaufen, beim Spaziergang oder beim Sport. Nehmen Sie die Menschen und die Natur um sich herum wahr. Welche Emotionen haben sie dabei – und seien Sie ehrlich zu sich. Wie geht es ihnen in den unterschiedlichen Lebenssituationen? Welche Eindrücke haben Sie? Wie riecht die Umwelt? Fühlen Sie sich empathisch in das Geschehen z.B. in der U-Bahn hinein, und Sie werden merken, wie Sie ganz plötzlich im Moment landen.
Sport machen
Beim Sport erfahren Sie sich und Ihren Körper auf eine ganz besondere Art und Weise. Egal ob in einer Yoga-Stunde oder beim Mannschaftssport – hier zählt der Moment. Wie fühlen Sie sich? Was passiert im Körper? Wie viel Kraft haben Sie noch? Lassen Sie ganz bewusst alles andere los und konzentrieren Sie sich auf sich und Ihren Körper.
Weiterbildungen wahrnehmen
Wenn es um Achtsamkeit und Empathie geht, dann geht es auch immer darum, etwas für sich selbst zu tun oder seine wahre Bestimmung zu finden. Immer mehr Menschen bilden sich heute gezielt weiter, um mehr Achtsamkeit in ihr eigenes und in das Leben anderer zu bringen. Wir bei campus naturalis bieten Ihnen zahlreiche Möglichkeiten an, wie zum Beispiel:
- Die Ausbildung zum/zur Praktiker*in Kreative Körperreisen, bei der Sie lernen, Ihren eigenen Körper ganz genau wahrzunehmen und sich selbst zu erfahren.
- Ausbildung zum/zur Yoga Übungsleiter*in bei der Sie erfahren, wie die uralte Yoga Lehre auf die heutige Zeit übertragbar ist.
- In der Ausbildung zum/zur Kursleiter*in Achtsamkeit und Meditation lernen Sie, wie Sie noch mehr Achtsamkeit und Empathie in das Leben Ihrer Klient*innen bringen können.
- Den Fachtherapeuten für Stressbewältigung und Burnout-Prophylaxe
Mit unseren Aus- und Weiterbildungsangeboten haben Sie die Möglichkeit, wieder mehr Achtsamkeit und Empathie in die Gesellschaft einzubringen.
Erfolgreicher im Job mit dem Slow Work-Konzept
Nicht nur zu Hause sind Achtsamkeit und Empathie heute wichtiger denn je. Das Slow Work-Konzept bringt die Entschleunigung direkt an den Arbeitsplatz. Ziel ist es, dass Mitarbeiter*innen langsamer und vor allem zielgerichteter arbeiten und dadurch auch die Qualität der Arbeit gesteigert wird. Der Begriff ist eng verbunden mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance, hoher Lebensqualität und einem guten Wohlbefinden aller.
Das Konzept ist denkbar einfach, allerdings gar nicht so leicht umzusetzen:
- Aufgaben, die Firma und Mitarbeiter*innen nicht weiterbringen werden eliminiert.
- Jeder hat genug Zeit für seine Aufgaben
- To-do Listen und Monotasking werden großgeschrieben.
- Es gibt genug Pausen und absolute Ruhezeiten.
- Essenzeiten werden eingehalten und dienen der kurzen Erholung.
Manche Firmen setzen dabei auch auf eine Reduzierung der Arbeitszeit oder Home-Office-Modelle, um Mitarbeiter*innen mehr Freiraum zu bieten.
Mehr Achtsamkeit und Empathie im Leben
Die Kunst des langsameren Lebens und damit auch der gesteigerten Achtsamkeit und Empathie bringt uns also dazu, unsere Beziehungen und unser Sozialverhalten wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Sind wir im Reinen mit uns und unserer Umwelt, dann kann Stress und Hektik uns nicht so leicht aus der Bahn werfen. Wichtig für unsere Psyche ist es, sich immer wieder kleine Ruhe-Momente der Achtsamkeit zu schaffen. Dadurch lernen wir uns selbst kennen und, in einem zweiten Schritt, können uns dann auch wieder besser in andere Menschen hineinversetzen.
Quelle1: statista.com