Wohl und Wehe der Impfung: Wie mit der Angst vor der Impfung umgehen?

Egal ob es um die Corona-Impfung, die Masern-Impfung oder eine andere Form der Impfung geht – Sie kennen bestimmt mindestens eine Person im Freundes- oder Familienkreis, die Angst vor der Impfung oder vor Spritzen im Allgemeinen hat. Wie können Sie, gerade bei so wichtigen und schützenden Impfungen wie der Corona-Impfung, damit umgehen? Wir zeigen Ihnen, welche Hürden Sie beim Gegenüber überwinden müssen, um ihn oder sie sich doch noch für eine schützende Impfung entscheiden zu lassen.
Zum Impfen überreden?
Zunächst etwas Wichtiges vorab: Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er oder sie sich gegen bestimmte Krankheiten impfen lassen möchte. Besonders bei solchen Impfungen wie der gegen Corona zeigt sich, dass viele gerade den neuen Impfstoffen nicht ganz vertrauen. Daher sollten sich Menschen, die Skepsis hegen, vollumfänglich informieren und die individuelle Situation so wie potentielle Nebenwirkungen gegebenenfalls mit einer/einem Ärzt*in ihres Vertrauens absprechen. Nur nach ausreichender Information und mit eigener Überzeugung sollten Sie oder andere zur Impfung gehen.
Die Angst vor der Spritze
Angst bis hin zu Panik vor Impfungen lässt sich in vielen Fällen auf die Angst vor der Spritze herunterbrechen. Viele Menschen fürchten den Piks, nicht wegen des Impfstoffes, sondern wegen der Nadel1. In Fachkreisen heißt diese Angst Tryanophobie, die Spritzenangst. Damit wird Impfen aber auch Blut abnehmen zur richtigen Qual für Betroffene mit dieser Diagnose einer psychischen Erkrankung.
In vielen Fällen lässt sich diese Angst, wie viele Ängste im Alltag, allerdings eigenständig überwinden: Sprechen Sie zunächst mit dem/der Ärzt*in über Ihre Angst. Sollten Sie zu Ohnmachten neigen, dann lassen Sie sich beispielsweise nur im Liegen behandeln und lassen Sie sich während der Impfung gezielt auf ein Gespräch ein. Ablenkung wirkt wahre Wunder.

Sprechen Sie mit dem/der Ärzt*in über Ihre Angst
Ängste verstehen, um sie zu überwinden
Ganz besonders bei Impfungen ist es wichtig, die Angst davor zu verstehen, um sie schlussendlich zu überwinden. Angst ist etwas urtypisch Menschliches. Sie hat uns seit der Urzeit vor Neuem und Unbekannten, das potentiell gefährlich sein kann, geschützt. Heute stehen wir, medizinisch gesehen, unheimlich gut da und Wissenschaftler*innen können abschätzen, wie die Wirkung von Impfungen ausfallen wird.
Dennoch sollten wir die Angst vor der Impfung nicht unterschätzen und auf die Bedenken unseres Gegenübers eingehen. Denn nur, wenn wir verstehen, warum unser Gegenüber so fühlt, dann können wir ihm oder ihr auch helfen.
Unsere Tipps, um die Angst vor der Impfung zu überwinden
Ängste überwinden, das kann mitunter viel Kraft kosten. Gerade bei Themen wie Impfungen oder Behandlungen, die es erforderlich machen, dass eine Spritze zum Einsatz kommt, ist es mitunter lebensrettend, die Bedenken über Bord zu werfen. Nehmen Sie daher Ihre eigenen und die Gefühle und Ängste Ihrer Mitmenschen ernst und sprechen Sie darüber – gerne auch mit einer Person, die beispielsweise eine Ausbildung zur Heilpraktiker*in für Psychotherapie oder eine andere psychotherapeutische Ausbildung absolviert hat. Sich im Extremfall professionelle Hilfe zu holen, sollte heute kein Tabu-Thema sein. Hier sind weitere Tipps für Sie:
Gehen Sie nicht alleine
Ein wichtiger Tipp ist es, einfach eine Begleitperson mitzunehmen oder anzubieten zur Impfung oder Behandlung mitzukommen. Die kann Ihnen Kraft geben und Sie in der beängstigenden Situation mental unterstützen. Eine Begleitperson ist auch ein tolles Mittel, um sich während des Piks aktiv durch ein Gespräch ablenken zu lassen.
Informieren Sie sich umfänglich
Impfnebenwirkungen, Probleme, Zulassungsvoraussetzungen für Impfungen – Wissen ist auch bei der Angst vor der Impfung Macht. Informieren Sie sich bei seriösen und unabhängigen Quellen und sprechen Sie den Arzt oder die Ärztin Ihres Vertrauens direkt darauf an. Unterstützen Sie andere bei der Suche nach seriösen Informationen zur Impfung. So können Zweifel direkt besprochen und aus dem Weg geräumt werden.
Spezielle Techniken erlernen
Besonders Menschen, die unter gravierender Angst vor Spritzen oder vor Impfungen leiden, werden nach der Behandlung oft ohnmächtig. Das hängt damit zusammen, dass unser Gehirn in einer solchen Situation nicht ausreichend mit Blut versorgt wird, da der Blutdruck und Puls abfällt. Dem können Sie mit speziellen Bewegungstechniken wie der progressiven Muskelentspannung, bei der zunächst alles angespannt und dann entspannt wird, entgegenwirken. Ihr Körper wird dabei gewissermaßen auf die Impfung vorbereitet. Auch Mentaltraining kann Ihnen dabei helfen, trotz Piks bei Bewusstsein zu bleiben.

Mit seriösen Informationen die Impfangst überwinden
Angst vor der Impfung muss nicht sein…
… sollte aber auf jeden Fall ernst genommen werden. Wie Impfungen im Körper reagieren ist immer noch sehr individuell – manche haben beispielsweise nur leichte Nebenwirkungen, andere liegen ein bis zwei Tage komplett flach. Daher ist es wichtig, Ängste rund um Impfungen ernst zu nehmen. Egal ob Sie selbst oder Ihre Mitmenschen davon betroffen sind, ein offenes Gespräch darüber kann in vielen Fällen schon wahre Wunder wirken. Dennoch gilt immer, die Meinung des Gegenübers zu respektieren. Drängen Sie Ihr Gegenüber nicht zu einer Impfung und lassen auch Sie sich nicht ohne eigene Überzeugung dazu überreden, wenn Sie davon nicht überzeugt sind. Anzuraten ist jedoch immer die Abklärung einer möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigung bei Ihrer Entscheidung für oder gegen eine Impfung.
Quelle1: zusammengegencorona.de